Dosha ... was ist das eigentlich?
Die Gesundheit eines Menschen bedeutet im Ayurveda Harmonie und Ausgewogenheit von Körper und Geist. Es ist ein Gleichgewicht zwischen den drei Grundenergien / Konstitutionen – der sogenannten Dosha:
Vata, Pitta, Kapha.
Jeder von uns besitzt von Geburt an Anteile von allen drei, es herrschen aber meist 1-2 Doshas vor (Prakruti) Diese Anlagen sind von Geburt an vorgegeben und ändern sich grundsätzlich nicht. Diese Anlagen bestimmen unsere körperlichen Eigenarten, unser Aussehen und unsere persönlichen Neigungen und Abneigungen. Durch äußere Einwirkungen wie etwa Erziehung oder Stress kann diese ursprüngliche Konstitution durcheinander geraten. Leben wir also über einen längeren Zeitraum nicht nach unserer eigentlichen Konstitution, kann dies unser Immunsystem schwächen und zu Krankheiten führen.
Im Ayurveda zählt der Mensch als Individuum, keiner ist gleich dem anderen, jeder wird mit einem individuellen Verhältnis der Doshas geboren. Daher ist es auch nicht ganz so einfach, den Mensch in eine Kategorie oder Tabelle zu stecken. Es gibt unzählige Fragebogen zur Bestimmung der Dosha. Die eigentliche Bestimmung geht über das Ergebnis durch Zusammenzählen von Kreuzchen weit hinaus.
Der Ayurveda-Therapeut nutzt dafür unterschiedliche Methoden wie alle körperlichen Merkmale: Haut, Haare, Zähne, Körperbau, Stimme, Fingernägel, Augen, Zunge, aber auch Pulsdiagnose oder charakterliche Eigenschaften.
Der VATA-Typ:
VATA ist das Bewegungsprinzip im menschlichen Organismus und setzt sich aus den Elementen Äther und Luft zusammen. VATA ist eng mit dem Nervensystem verbunden. Sein Prinzip ist die Beweglichkeit, und sein Hauptsitz im Körper liegt unterhalb des Nabels im Bereich des Dickdarms. Alles, was sich in uns bewegt, ist von VATA bestimmt, so auch die Bewegung des Atems, der Verdauung, des Stoffwechsels und der Gedanken.
tipps aus der praxis:
vata steht für trockenheit, ein anzeichen dafür ist bsplw. trockene haut. hülsenfrüchte haben tendenziell eine trockene eigenschaft, daher für vata eher ungünstig. warme und ölige lebensmittel sind hier besonders zu empfehlen.
was tun bei zu viel "sturm" in kopf und magen (Vata)?
am besten warmes essen zu sich nehmen, das nicht zu schwer ist und mit gutem fett zubereitet wurde. olivenöl oder sesamöl sind besonders gut. alles was cremig und warm ist, wie z.b. warme milch, suppe, eintopf, warmes getreide und süssspeisen. vermeide kaltes, bitteres wie salat und rohkost, grüne smoothies.
empfehlenswert sind: anis, basilikum, fenchel, salbei, rosmarin, nelken, kardamom, kreuzkümmel, pfeffer.
der Pitta-typ:
PITTA wird mit dem Energieprinzip identifiziert und hat das Element „Feuer“ als Grundlage. Das Element Feuer steht hier für Hitze. Ihm zugeordnet sind der Sehsinn, somit die Augen, sowie die Geschlechtsorgane. Es steuert unseren Stoffwechsel und steht für Transformation im Körper.
PITTA hat seinen Sitz im Magen, im Zwölffingerdarm und im Dünndarm. Seine Attribute sind: heiß, scharf, flüssig, feucht, sauer, bitter, leicht, sich gut verteilend und plötzlich auftretend.
tipps aus der praxis:
pitta wirkt sauer und heiss, deshalb sind bei hauterkrankungen und allen entzündlichen prozesse säurehaltige und scharfe lebensmittel besonders ungünstig.
was tun bei zu viel feuer (pitta)?
am besten lauwarme oder auch mal kalte gerichte essen. dabei vorzugsweise speisen mit bitterem geschmack auswählen. Menschen mit viel pitta haben ein gutes verdauungsfeuer und können sehr gut verdauen (daher auch rohkost). vorsicht bei zu viel schärfe, zu sauer und zu salzig - dies erhöht pitta. gewürze die empfehlenswert sind: pippali-pfeffer, basilikum, dill, fenchel, ingwer, kokos, wenig zimt.
der kapha-typ:
KAPHA repräsentiert das erhaltende und stabilisierende Prinzip des Körpers und setzt sich aus den Elementen Wasser und Erde zusammen. Kapha hat seinen Sitz im oberen 2/3 des Magens und in der Brust.
Das Leitmotiv von KAPHA ist `entspannt`. Das Kapha-Dosha als Strukturprinzip bewirkt Stabilität und Beständigkeit, es stellt Reserven bereit, die dem KAPHA-Typ Kraft und Ausdauer verleihen.
tipps aus der praxis:
kapha besitzt u.a. die eigenschaft schleimig. morgens ist die tendenz zur verschleimung weit stärker als zur mittagszeit und wird zum ende des winters noch verstärkt: die typische zeit für erkältung und frühjahrsmüdigkeit. da kapha eine zusätzlich kalte eigenschaft aufweist, ist daher eine heisse tasse wasser nach dem aufstehen für den organismus besser als ein glas kalte milch aus dem kühlschrank.
was tun bei zu viel geistiger und körperlicher schwere (kapha)?
empfehlenswert sind warme und leichte speisen, warme getränke, gerne auch scharfe gewürze wie chili, ingwer, koriander, meerrettich, petersilie, pfeffer und senf.